Sind-Pseudogetreide-gesünder-als-echtes-Getreide-2

Sind Pseudogetreide gesünder als echtes Getreide?

In letzter Zeit sind die so genannten Pseudogetreide stark im Kommen. In der Küche werden sie wie die bekannten Getreide verwendet, haben allerdings keine guten Backeigenschaften. Sie enthalten nämlich nicht das Klebereiweiß Gluten. Der Vorteil daran widerum ist, dass sie als besser verträglich gelten. Aber ist das wirklich so? Dieser Frage gehe ich in diesem Beitrag auf den Grund.

Was sind überhaupt Pseudogetreide?

Die gängigen Getreidearten wie Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste usw. zählen botanisch zu den Süßgräsern. Pseudogetreide nicht. Diese sind Körnerfrüchte von anderen Pflanzenarten. Am Gängigsten sind folgende Pseudogetreide:

Buchweizen

Obwohl man bei dem Namen denken könnte, er ist mit dem Weizen verwandt, ist dies nicht der Fall. Buchweizen ist ein Knöterichgewächs.

Quinoa

Quinoa zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen, genauer gesagt zu der Gattung der Gänsefußgewächse.

Amaranth

Wie der Quinoa zählt auch der Amaranth zu den Fuchsschwanzgewächsen.

Die Herkunft von Pseudogetreide

Alle Pseudogetreide brauchen ein warmes Klima, um zu wachsen. Der Ertrag ist im Verhältnis zum Getreide geringer. Amaranth wird in Mexiko und Südamerika angebaut. Quinoa ebenfalls in Südamerika. Buchweizen stammt ursprünglich aus Asien und wird auch heute überwiegend dort, aber auch in Nordamerika und Europa angebaut.

Die Verwendung von Pseudogetreide

Wie eingangs schon erwähnt, enthalten Amaranth, Quinoa und Buchweizen kein Gluten. Durch dieses fehlende Klebereiweiß ist man beim Backen auf Getreide wie Dinkel, oder Roggen angewiesen. Zu ca. 20 Prozent kann man die Mehlarten durch Pseudogetreidemehle ersetzen.

Alle Pseudogetreide eignen sich sehr gut als Reisersatz. Reis ist nämlich aufgrund der hohen Arsenbelastung (Arsen ist ein Schwermetall) kein gesundes Lebensmittel.

Vor dem Kochen sollten alle Körner immer heiß abgewaschen werden, um Giftstoffe zu entfernen. Und zwar so lange, bis das Wasser nicht mehr schäumt. Für eine bessere Bekömmlichkeit empfiehlt sich sowohl bei Getreide, Hülsenfrüchten und bei Pseudogetreide grundsätzlich ein nächtliches Einweichen. Auf diese Weise können sich die enthaltenen pflanzeneigenen Abwehrstoffe lösen und die Kochzeit reduziert sich zudem auch.

Buchweizen schmeckt super als Mehl in Pfannkuchen, z.B. in Kombination mit Dinkelvollkornmehl. Auch in gekeimter Form passt er gut zu Salaten, oder anderen Speisen! Zum Keimen wäscht man den Buchweizen gründlich unter heißem Wasser ab, lässt ihn 2 Stunden in Wasser einweichen und lässt ihn dann für 2 Tage keimen. Täglich muss er 2-3 mal abgespült werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Am besten eignet sich ein Keimglas*. Falls du keins hast, benutze einfach ein Sieb, was du über eine Schüssel hängst. Nähere Informationen zum Keimen gibt es in diesem Artikel.

Quinoa und Amaranth sind eine schmackhafte Beilage, lassen sich aber auch gut als Ersatz für Couscous oder Bulgur als Salat zubereiten.

Gepuffte Pseudogetreide, bzw. Pseudogetreide-Pops

Amaranth-, Quinoa- oder Buchweizen-Pops sind beispielsweise super geeignet für Müslis und Quarkspeisen, sowie für Riegel. Man kann sie auch selbst herstellen.

Pseudogetreide enthalten viele Nährstoffe

Quinoa und Amaranth punkten mit einer hohen Nährstoffdichte. Besonders Eiweiß liegt in einer guten Aminosäuren-Zusammenstellung vor, so dass sich eine hohe biologische Wertigkeit ergibt. Sogar für die essenzielle Aminosäure Lysin, die ansonsten hauptsächlich in Fleisch und Fisch vorkommt, findest du in Quinoa und Amaranth eine gute Quelle. Somit sollten hier alle Vegetarier und Veganer hellhörig werden 🙂

Buchweizen ist zwar auch eine gute Eiweißquelle, jedoch kann er den beiden eben genannten Pseudogetreiden in dem Punkt nicht ganz das Wasser reichen.

Hohe Gehalte an Calcium, Eisen, Magnesium und Zink sind in allen Pseudogetreiden besonders hervorzuheben.

Getreide

Früher war Getreide nährstoffreicher. Durch die Industrialisierung wurde aber kein Wert mehr darauf gelegt, Nährstoffe zu erhalten. Es wurde mehr Gluten hinein gezüchtet, was bei vielen Menschen zu Verdauungsproblemen führt. Zudem äußert sich die Unverträglichkeit nicht nur in Zöliakie, der stärksten Form der Unverträglichkeit, sondern auch in Symptomen, die man nicht damit in Verbindung bringen würde, wie z.B. Depressionen.

Der Vorteil von Getreide liegt in den besseren Backeigenschaften und im regionalen Anbau.

Joa…. Ansonsten… *zirp, zirp*, *rauschen im Walde*….

Möchtest du Getreide verwenden, dann solltest du auf jeden Fall die Vollkornvariante wählen, da in Auszugsmehlen noch weniger Nährstoffe enthalten sind, als im vollen Korn. Am besten isst du es auch nicht täglich und nutzt es nur als Beilage in gekeimter Form. Oder du greifst auf Hafer zurück. In meinem Porridge-Beitrag gehe ich näher auf die Vorteile vom Hafer ein, lies ihn dir gern durch.

Ausführliche Informationen über Getreide finden sich hier.

Fazit

Sind Amaranth, Quinoa und Buchweizen also den üblichen Getreidearten vorzuziehen? Das sollte jeder für sich entscheiden. Wenn du kein Problem mit Gluten hast, spricht nichts dagegen, weiterhin Getreide zu verzehren.

Möchtest du Reis aus deinem Speiseplan streichen, sind Pseudogetreide eine sehr gute Alternative.

Für den Getreideersatz spricht allerdings eindeutig der höhere Nährstoffgehalt!

Zum Backen von Brot, Kuchen, Pizza, Quiche usw. eignen sich Getreidemehle besser. Wobei es natürlich auch Ersatzmöglichkeiten gibt für Glutenintolente, oder -sensitive Menschen, sowie für Personen, die aus anderen Gründen auf Getreide verzichten wollen. Zum Beispiel, wenn man sich kohlenhydratarm ernährt und stattdessen Mandelmehl o.ä. verwendet.

Hast du schon tolle Rezepte mit Pseudogetreide ausprobiert? Wie ist deine Erfahrung damit? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.

* Hierbei handelt es sich um einen Affiliate-Link. Wenn du ein Produkt / Angebot über diesen Link kaufst, erhalte ich eine kleine Provision zur Unterstützung meiner Projekte. Natürlich ohne Mehrkosten für dich.


Newsletter

 Verpasse keinen Blogeintrag mehr!

Du bekommst 1-2 mal im Monat eine Info über die neusten Blogartikel.

Wenn du den Newsletter nicht mehr bekommen möchtest, kannst du dich jederzeit wieder austragen.


Alle Infos zum Schutz deiner Daten findest du in der Datenschutzerklärung

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert