Ständig-erschöpft-Stoffwechselstörung-HPU-Hämopyrrollaktamurie

Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie

Bist du häufig extrem erschöpft und müde, hast viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder eine Schilddrüsenstörung? Dies sind nur einige der Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie. Leider ist sie noch nicht so bekannt, deshalb möchte ich dich in diesem Artikel darauf aufmerksam machen und lasse auch meine persönlichen Erfahrungen miteinfließen.

Meine Erfahrung

Lange Zeit litt ich an extremer Erschöpfung und sehr vielen anderen Symptomen. Ich führte bei Arztbesuchen immer eine lange Liste bei mir, um ja nichts zu vergessen, was für den Arzt interessant sein könnte, um Zusammenhänge zu erkennen.

Trotzdem blieben Besuche bei Ärzten waren erfolglos. Immer wieder hieß es: „Alles ist in Ordnung. Das ist wohl psychosomatisch“. Ich konnte es nicht mehr hören. Es konnte nicht alles nur psychosomatisch begründet sein, das spürte ich. Man selbst kennt sich und seinen Körper schließlich am besten… Also begann ich, mich immer mehr mit gesundheitlichen Themen zu beschäftigen und las ein Buch nach dem anderen, recherchierte im Internet und nahm an Online-Kongressen teil. Das war auch alles sehr interessant. Und ich kann im Nachhinein sagen, es war gut, auf diese Weise gezwungen gewesen zu sein, selbst die Verantwortung für sich und seine Gesundheit zu übernehmen. In dem Moment jedoch war ich alles andere als dankbar!

Diverse Diagnosen und kein Therapieerfolg

Ich suchte auch Ärzte auf, die Naturheilkundlich arbeiten, sowie Heilpraktiker. Alle halfen mit ihren Untersuchungsmethoden, die vom üblichen Schema der Schulmedizin abwichen, etwas mehr Einblicke in mein Stoffwechselgeschehen zu bekommen. Was dann jeweils folgte, waren trotzdem nur Symptombehandlungen, weil die eigentliche Ursache allen Übels -die HPU- nicht entdeckt wurde. Dementsprechend ging es mir immer nur sporadisch ein bisschen besser, um dann wieder zurückgeworfen zu werden…

Ich bekam diverse Diagnosen, die auch behandelt wurden, aber erfolglos. Es ging mir sogar immer schlimmer dadurch. Und dass ich extrem viel Geld für all diese Behandlungen und Untersuchungen aus dem Fenster geschmissen habe, muss ich wohl nicht extra erwähnen… Es war frustrierend! Ich fühlte mich sehr hilflos und alleingelassen. Es musste doch jemanden geben, der mir sagen kann, was mit mir nicht stimmte. Vor allem war es so, je mehr Diagnosen ich bekam und je mehr Hoffnungen ich auf die jeweiligen Behandlungen setzte, umso deprimierter wurde ich, wenn der Schuss wieder nach hinten losging. Dadurch wurde Stress erzeugt und machte alles nur noch schlimmer.

Rettung naht: Die Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie wurde diagnostiziert

Durch meine Eigenrecherche stieß ich dann u.a. auf die HPU und hatte zum x-ten Mal das Gefühl: Das könnte es sein. Jetzt aber wirklich 😉

Ich bestellte mir im niederländischen Labor KEAC einen HPU-Test, wo man 24 Stunden den Urin sammelt und eine Probe davon ins Labor schickt. Ca. zwei Wochen später lag das Ergebnis vor: positiv!

Gut, dachte ich mir. Also hab ich das auch noch… Ich las Bücher darüber, recherchierte im Internet und begann eine Selbstmedikation mit Nahrungsergänzungsmitteln. Der durchschlagende Erfolg blieb allerdings aus. Obwohl ich wusste, dass es ein paar Monate dauern kann, bis es spürbar besser wird. Aufgrund meiner schlechten Erfahrungen mit den von mir aufgesuchten Therapeuten in der Vergangenheit wollte ich es anfangs vermeiden, wieder jemanden aufzusuchen, der vermutlich noch nie etwas von der HPU gehört hat.

Um sicherzugehen, dass ich diesmal bei einem HPU-kundigen Behandler lande, erkundigte ich mich im Vorwege bei der von mir anvisierten ganzheitlichen Ärztin, ob ihr die HPU und deren Behandlung bekannt ist. Ich hatte Glück. Sie hat selbst „das große Los gezogen“ und lebt mit der HPU. Durch sie konnte die Behandlung nun umfangreicher stattfinden und es wurden Dinge berücksichtigt, die ich selbst bis dato nicht auf dem Schirm hatte. Das Thema HPU ist halt sehr komplex…

Eine HPU-Therapie legt den Grundstein für andere Therapien

Seitdem die Behandlung seit ein paar Monaten lief, ging es mir immer besser und es wurde deutlich: Die Hauptursache war die ganze Zeit die HPU.

Viele Therapien in Bezug auf andere Diagnosen können übrigens nicht richtig greifen, weil die Stoffwechselstörung dies verhindert. Erst, wenn die HPU behandelt wird, haben andere Therapien wesentlich mehr Erfolg!

Laber, laber, Rhabarber?

Warum habe ich dir das alles erzählt? Weil es der typische Leidensweg von HPU-lern ist und ich wette, du erkennst dich darin etwas wieder? Es sei denn, du hattest Glück und bist gleich an einen fachkundigen Therapeuten geraten und konntest somit schnell eine adäquate Behandlung starten. Das würde ich dir natürlich am meisten wünschen!

Oder du denkst dir: Ich hatte sowas noch nie, fühle mich auch nicht erschöpft und bin eigentlich ziemlich fit. Glückwunsch, das ist noch besser! Dann liest du diesen Artikel vielleicht aus anderen Gründen.

Nun erkläre ich aber mal genauer, was die Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie eigentlich ist:

Was ist die Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie überhaupt?

Die HPU ist eine Unterform der schulmedizinisch anerkannten Pyrrolurie.

Schätzungen nach, ist jede zehnte Frau und jeder hundertste Mann von einer HPU betroffen. Wobei man inzwischen davon ausgeht, dass wesentlich mehr Menschen diese Stoffwechselstörung haben. Vor allem bei Autoimmunerkrankten vermutet man eine höhere Rate.

Bei einem HPU-ler ist die Produktion des Moleküls teilweise gestört. Von acht Enzymen arbeiten drei bis vier Enzyme nicht richtig. Bei der Produktion des Ringmoleküls wird fälschlicherweise eins spiegelverkehrt hergestellt, was für den Körper toxisch wäre und somit sofort ausgeschieden werden muss. Dafür benötigt der Körper aktives Vitamin B6, Zink, Mangan und etwas Magnesium.

Unser Körper braucht für unzählige Stoffwechselvorgänge das Häm-Molekül. Zum Beispiel für die Bildung von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff), Myoglobin (Muskeln), Entgiftungsenzymen (Cytochrom P450).

Hämo-Pyrrollaktam-Urie bedeutet, dass man den Hämopyrrollaktam-Komplex über den Urin ausscheidet.

Zink, Vitamin B6 und Mangan sind also Vitalstoffe, die beim HPU-ler oftmals im Mangel sind, aufgrund des erhöhten Bedarfs. Bedenken muss man dabei auch, dass wir heutzutage eh schon eher im niedrigen Vitalstoffbereich herumdümpeln, aufgrund diverser Umweltfaktoren etc. Schau dazu gern in meinen Nährstoffedarf-Artikel.

Aufgrund dieser fehlenden Nährstoffe und des mangelnden Häm-Moleküls ist der Körper nicht in der Lage, normal zu funktionieren. Dies geht einher mit diversen Symptomen, bzw. Folgeerkrankungen:

Die Symptome und Folgeerkrankungen der Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie

  • Depressionen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Entgiftungsstörungen
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerzen / Fibromyalgie
  • Leaky Gut
  • sekundäre Mitochondriopathien
  • Ängste
  • ADHS
  • Arthrose
  • Osteoporose
  • Histaminintoleranz
  • Nebennierenschwäche
  • Eisenmangel
  • Hormonstörungen
  • Hautprobleme
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien
  • etc.

Zu folgenden Störungen möchte ich ein paar Dinge erwähnen, die oftmals nicht bekannt sind:

Histaminintoleranz

Die meisten HPU-ler leiden an einer Histaminintoleranz. Was viele aber nicht wissen ist, dass es dabei zwischen zwei verschiedenen Formen zu unterscheiden gilt:

Histadelie – Histaminüberschuss

Hier ist der Körper nicht in der Lage, genug DAO (Diaminoxidase) zu produzieren, welches Histamin hauptsächlich im Darm abbaut. Die Symptome sind sehr vielfältig.

Histapenie – Histaminmangel

Diese Form der Histaminintoleranz ist leider in Deutschland bisher eher unbekannt und lässt sich über das Labor KEAC in den Niederlanden diagnostizieren. Bei der Histapenie bildet der Körper selbst zu wenig Histamin. Dadurch reduzieren sich die Rezeptoren im Körper und sobald etwas histaminreiches gegessen wird, oder man im Stress ist etc., nehmen diese Rezeptoren umso mehr Histamin gierig auf, was zu denselben Symptomen führt, wie ein Histaminüberschuss.

Schilddrüsenwerte

Bei einem HPU-ler gelten andere TSH-Grenzwerte, da er in der Regel keine „normalhohen“ Werte erreichen kann. Es kann also eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen, ohne dass der TSH-Wert über dem Normbereich liegt. Dies ist eine sehr interessante Information für alle, die alle Symptome einer Hypothyreose haben und sich über dafür unpassende niedrige TSH-Werte wundern.

Ständig erschöpft. Stoffwechselstörung HPU - Hämopyrrollaktamurie

Wie bekommt man eine HPU?

Die Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie wird in der Regel von der Mutter vererbt. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass sie aufgrund einer Halswirbelsäulen-Instabilität generiert wird.

Die Diagnose der Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie

Nur das Labor KEAC in den Niederlanden verfügt über eine Methode, den ausgeschiedenen HPU-Komplex im Urin nachzuweisen. Du kannst entweder über deinen Therapeuten dieses Testset bekommen, oder es selbst über die Webseite bestellen. Wichtig ist dabei, dass du den 24-Stunden-Sammelurin-Test nimmst.

Die Therapie der Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie

Vorweg sei gesagt: Heilbar ist die HPU nicht. Sie kann jedoch sehr gut behandelt werden. Man ist in der Regel ein Leben lang auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln angewiesen und lernt im Laufe der Zeit, die Dosierung entsprechend anzupassen.

Eingenommen werden sollten:

  • P5P (Pyridoxal-5-Phosphat = aktivierte Form von Vitamin B6)
  • Zink
  • Mangan
  • Magnesium

In stressreichen Phasen, sowie in Krankheitsphasen, ist der Bedarf an diesen Nährstoffen etwas höher. Da würde ich dir raten, die Dosierung mit deinem Therapeuten abzustimmen.

Bei dem Vitamin B6 ist es wichtig, auf die aktivierte Form P5P zu achten. Denn wenn du normales Vitamin B6 einnimmst, benötigt der Körper zur Aktivierung Zink, was er ja auch nicht ausreichend zur Verfügung hat. Sei allerdings etwas vorsichtig am Anfang, was die Dosierung anbelangt. Es kann zu starken Entgiftungssymptomen kommen, wenn du die in Büchern angegebene Dosis gleich zu Beginn der Therapie einnimmst. Sprich das am besten mit deinem Therapeuten ab.

Leaky Gut

Da fast jeder Mensch heutzutage -und HPU-Betroffene insbesondere- einen „leckenden Darm“ (Leaky Gut) haben, muss dieser als erstes therapiert werden. Denn all die schönen Nährstoffe, die wir teuer bezahlen und einnehmen, sollen ja nicht gleich wieder durchrauschen 😉

Um dahingehend gut behandelt zu werden, rate ich dir, einen Heilpraktiker oder Arzt für ganzheitliche Medizin aufzusuchen.

Entgiftung unterstützen

Es wird empfohlen, die oben genannten Nährstoffe einzunehmen. Wie gerade erwähnt, kann es gerade bei der Einnahme von P5P anfangs zu Entgiftungssymptomen kommen, weil dadurch die Phase 1 der Entgiftung zu stark aktiviert wird.

Um zu verstehen, wie die Entgiftung funktioniert, schau dir gern mal folgendes Bild an: Schaubild.

Man sollte erst die Entgiftungsphase 3 unterstützen, indem man durch geeignete Bindemittel, wie z.B. Huminsäuren einsetzt. Nach ein paar Wochen kann mit geeigneten Aminosäuren unterstützt werden, um die Entgiftungsphase 2 zu unterstützen. Der nächste Schritt ist dann die Einführung von P5P, zur Unterstützung der Entgiftungsphase 1.

Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich hiermit keine Therapieanweisungen geben, sondern lediglich hervorheben möchte, dass es leider nicht nur mit dem Ausgleich der fehlenden HPU-Nährstoffe getan ist. Der Körper ist ein sehr komplexes System.

Meide unbedingt Stress!

Sehr wichtig ist, dass du dich so oft es geht, entspannst. Denn Stress ist der Hauptfaktor, der die HPU triggert. Verschlimmert sich der Stress in deinem Leben, nimmt der Nährstoffverbrauch eines jeden Menschen zu und der Körper eines HPU-lers hat zudem aber einen verstärkten Bedarf an Häm. Ein ungünstiger Teufelskreis…

Mit Stress ist emotionaler Stress gemeint, Zeitdruck, Krankheiten, aber auch Umweltstress in Form von Giften im Essen und in der Luft etc. Alles, was der Körper ausgleichen muss, belastet gerade einen HPU-Körper zusätzlich!

Schau, dass du ein Leben führst, wie du es dir vorstellst und lebe es nach deinen (!) Vorstellungen. Nichts stresst mehr, als sich täglich aufs neue zu verbiegen.

Sorge für mentale Ausgeglichenheit durch Meditation oder Yoga.

Gehe besonders oft in die Natur. Wir sind ein Teil der Natur und können dort besonders gut wieder auftanken. Zudem ist Spazierengehen und somit Bewegung in unserem oftmals bewegungslosem Alltag sehr wichtig.

Vielleicht magst du auch gern kreativ sein und malen oder zeichnen?

Entdecke Neues. Was wolltest du schon immer mal machen? JETZT ist genau der richtige Zeitpunkt dafür!

Weiterführende Informationen zur Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie

Sehr gern möchte ich auf den Blog HPU and you verweisen, sowie auf das Buch Warum bin ich so müde?* Dieses Buch geht meiner Meinung nach sehr allumfassend auf alles wichtige rund um das Thema HPU ein.

Den Link zu besagtem KEAC-Labor findest du hier. Auch dort findest du neben dem erwähnten Test viele Informationen zur Stoffwechselstörung HPU – Hämopyrrollaktamurie.

Konnte dir der Artikel weiterhelfen? Magst du über deine Erfahrungen berichten? Ich freue mich auf deinen Kommentar. Gerne kannst du dir den Beitrag auch bei Pinterest merken.

Hinweis

Ich weise darauf hin, dass die Informationen auf dieser Seite keine Therapieanweisungen darstellen und ich keine Heilversprechen mache. Grundsätzlich ist es wichtig, sich immer selbst zu informieren und alle Informationen, die einem geboten werden, lediglich als Anregung zu verstehen. Du selbst entscheidest immer (!), welchen Weg du für dich wählst. Ich rate dazu, dich an einen Heilpraktiker oder Arzt für ganzheitliche Medizin zu wenden.

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